Zugtrupps des GFB Köln übten

im Geisterdorf

Durch die heftige Explosion einer erdgasführenden Pipeline wurde ein Wohngebiet teilweise zerstört. Mehrere Bergungs- und Fachgruppen des THW wurden über die Kreisleitstelle an den Unglücksort alarmiert. Können die nachrückenden Zugtrupps Ordnung ins Chaos bringen und eine Einsatzabschnittsleitung einrichten?

Das Ziel der Jahresabschlussübung war zugleich auch eine Bewährungsprobe für die Teilnehmer der gemeinsamen Zugtruppausbildung 2008 im Geschäftsführerbereich Köln.
Erkundung, Meldewesen, Erstellen von Einsatztagebüchern und Lagekarten, Einrichten von Führungsstellen, Meldeköpfen und Bereitstellungsräumen waren die Schwerpunkte der Ausbildung. Im zweimonatigen Rhythmus fand an wechselnden Standorten die Basisausbildung II der Zugführer mit ihren Zugtrupps statt. Neben den theoretischen Aspekten wie gesetzliche Grundlagen und Dienstvorschriften wurde ein besonderes Augenmerk auf die praktische Umsetzung des Erlernten in Form von Übungen gelegt. Immer wieder nahmen auch befreundete Zugtrupps aus Aachen, Euskirchen und Remscheid teil. Am 8. November fand die letzte Veranstaltung für 2008 im Ortsverband Bergheim statt.

Für den ersten Vortrag hatten die Bergheimer einen DB-Notfallmanager eingeladen, der das Hilfeleistungssystem bei Unfällen im Schienenverkehr erläuterte. Da diese Einsätze aufgrund ihrer Größe häufig nur mit mehreren Technischen Zügen zu bewerkstelligen sind, war es für die Zugtrupphelfer interessant zu erfahren, wie die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG geregelt ist. Anschließend folgten Vorträge über das Erstellen von Lagekarten in Führungsstellen und das Kennzeichnen von Schadensstellen nach INSARAG-Richtlinien.

Nach dem Mittagessen machten sich die Teilnehmer im geschlossenen Verband auf den Weg ins Übungsgelände nach Alt-Holz bei Jüchen. Der Ort im Rhein-Kreis Neuss muss bald dem Tagebau Garzweiler II weichen. Die verlassenen Wohnhäuser und die menschenleeren Straßen bieten ein gespenstisches, für die THW-Helfer jedoch authentisches Szenario einer Großschadenslage. Um die anfangs beschriebene Situation so realistisch wie möglich darzustellen, wurde die Übung der Zugtrupps mit der Ausbildung mehrerer Gruppen verknüpft. Bereits am Morgen trafen sich drei Bergungsgruppen und eine Fachgruppe Infrastruktur aus den Ortsverbänden Bergheim, Bergisch Gladbach und Köln Nord-West und begannen mit Ausbildungsmaßnahmen an den zum Teil stark beschädigten Gebäuden. Das Deutsche Rote Kreuz aus Mönchengladbach sorgte mit Theaterschminke für die nötigen Verletztendarsteller. Auch Rauchpulver und Knallkörper wurden eingesetzt, um die Gefahren an einer Einsatzstelle darzustellen. 

Die eintreffenden Zugtrupps erkundeten das Schadensgebiet, kontaktierten die Gruppenführer und richteten daraufhin eine THW-Führungsstelle ein. An den Hauswänden wurden die Schadensstellen nach den erlernten Richtlinien gekennzeichnet. Doch nicht nur Schreibzeug und Funkgeräte waren dabei die Hilfsmittel, die Zugtrupphelfer drangen mit Hilfe von Leitern und Brechwerkzeug selbst in die Gebäude ein und koordinierten das Einsatzgeschehen. 
Gegen Abend begannen die Gruppen mit dem Rückbau des Materials und die Übung endete somit auch für die Zugtrupps. Bei einem Rundgang stellten die Teilnehmer fest, dass die einzelnen Führungsstellen zwar alle auf ihre Art und Weise gearbeitet aber die Lage gleich gut erfasst hatten. In einer Abschlussbesprechung war der allgemeine Tenor, dass die regelmäßigen Treffen sowohl den Ausbildungsstand der Zugtrupps als auch die Motivation der Helfer deutlich steigern. Für 2009 wurden weitere Termine und Themen beschlossen.


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